Freitag, 11. Juli 2014

Viel neues und alles anders in diesem Jahr

Nachdem ich zuletzt über unsere Bemühungen um neue Königinnen geschrieben habe war lange Ruhe hier.
In der Zwischenzeit ist viel passiert. Zum ersten wäre da die Weisellosigkeit meiner drei Wirtschaftsvölker zu nennen. Fast zeitgleich war in den Völkern erst keine Brut und später auch keine Königin zu finden.

Der Heimstand für Kümmerling, Schwarm und Ableger.
Das Volk am Heimstand kam damit am besten zurecht. Oder die Königin hat sich nur besonders gut versteckt und eine Legepause eingelegt. Am 26.5. fand ich dort 2 angeblasene Weiselnäpfchen ohne Stift, aber keine weitere Brut mehr. Also habe ich eine Weiselprobe vom Schwarm nebenan eingehangen. Am 1.6. kontrollierte ich die Wabe und was musste ich feststellen? Alle Eier und die Jüngste Brut aus der Wabe waren ausgefressen, auf den anderen Waben fand ich wieder keine Stifte. Bei der Kontrolle am 3.6. zog ich nur die Mittelwabe und siehe, da waren die erhofften Stifte. Die nächste Kontrolle erfolgte dann erst am 14.6., da war der gesamte obere Brutraum voll bestiftet. Futter nimmt ab, die Trachtzeit hier war heuer fast vorbei. Mittlerweile hat sich das Volk erholt, das Gitter ist raus. Abzuschleudern gibts hier diesjahr nichts, ich bereite mich auf die Behandlungen vor.
nach dem Umzug des Schwarms
Der Schwarm nebenan logierte ja kurzzeitig in einer alten Normbeute. Die finde ich zur Ablegerbildung oder Schwarmlogis sehr gut geeignet. Ausserdem musste ich mich dafür mit dem Thema Hinterbehandlung befassen, das war ziemlich interessant. Diese Betriebsweise unterscheidet sich sehr stark vom Magazinimkern.
Ganz rechts auf diesem Bild sieht man meinen 5-Waben-Kasten, dort drin sitzt ein Ableger von meinem Grundkurs. Wie meine großen Beuten ist auch dieser Kasten ein Eigenbau. Der Schwarm zog zwischenzeitlich in ein Magazin um. Brut war dort reichlich, Futter habe ich per Futterteig gegeben.Am 26.6. habe ich die Schwarmkönigin abgedrückt, leider kannte ich ihre Herkunft nicht und sie hatte keine Markierung. Nach neun Tagen wurden ca. 20 Weiselzellen gebrochen und ein behandelter Ableger mit einer wunderbaren gezeichneten Königin über Zeitungspapier aufgesetzt. Darüber kam eine Leerzarge mit Futter und Wasser. Bereits drei Tage später fanden sich auf dem Bodenbrett reichlich Zeitungsraspel, es herrschte reger Flugbetrieb in geschäftiger Ruhe. Das sollte also geklappt haben. Die Kontrolle erfolgt am Wochenende.
Blieb nur noch der Ableger. Den bekam ich am 8.6. mit 3 Rähmchen geschlossenem Brutnest und 2 ausgebauten Waben im Kasten. Zuhause habe ich eine Leerwabe entfernt und eine dicke Wabe mit Pollen und Honig eingehangen. Solche Waben entnehme ich den starken Völkern im Frühjahr, sie sind die besten Starter für meine Ableger. Bereits eine Woche später zog das Völkchen in eine einfache Hinterbehandlungsbeute ein. Zu den 5 Waben kam noch eine dicke Futterwabe, eine Leerwabe und eine Mittelwand. Hinten an stellte ich einen Futtertrog mit Gaze, gefüttert wurde flüssig und durchgängig.
Am 8.7. nun zog der Ableger ins Magazin um, zu den 8 Rähmchen kamen noch einmal 3 Leerwaben und eine Mittelwand. In der Leerzarge obenauf steht der Futtertrog. Gefüttert wird weiterhin durchgängig.
Zusammenführung mittels Zeitung
nach dem Umzug ins Magazin



Die Trachtzeit war hier leider schon sehr früh vorbei in diesem Jahr, sodass alle drei Völker bereits gefüttert werden müssen, um eine optimale Versorgung der Brut zu gewährleisten. Wie zu sehen sind hier die Fluglöcher bereits klein.

Am Außenstand sah die Sache zunächst ähnlich trostlos aus. Bei meinem Altvolk fand ich ab 19.5. keine Stifte und keine Königin mehr. Der Baurahmen wurde ausgebaut, aber nicht bestiftet. Am 26.5. habe ich eine Wabe aus dem Nachbarstock mit einer schönen Schwarmzelle eingehangen. Der Rahmen wurde gekennzeichnet, die Zelle war von oben zu sehen. Am 1.6. machte ich eine Sichtkontrolle von oben, da war von der Zelle bereits nichts mehr zu sehen. Also habe ich die mittleren beiden Waben gezogen und auf beiden reichlich Stifte gefunden. Danach wurde die Beute sofort wieder geschlossen. Eine weitere kurze Kontrolle erfolgte am 7.6., da gab´s Brut im gesamten oberen Brutraum in allen Stadien. Dann liess ich das Volk in Ruhe. Nächste Durchsicht am 30.6., dort gab es große Futterkränze und reichlich Brut in allen Stadien. 
Heute gabs dann dieses Bild hier:
 Herrliche Brutbretter mit fetten Futterkränzen im gesamten oberen Brutraum. Und wider erwarten musste ich heute sogar noch einmal den Baurahmen ausschneiden. So unterschiedlich sind die Standorte. Hier brauche ich ans füttern noch nicht denken. In den Stöcken hier finden sich auch noch reichlich Drohnen, am Heimstand sind sie größtenteils vertrieben.

Beim Nachbarvolk wollte ich die Weisellosigkeit über eine Nachschaffung regeln lassen. Aber diesen Gefallen haben mir die Damen vom 26.5. -24.6. nicht getan. 2 Königinnen verschwanden spurlos, erst eine eigene Nachzuchtkönigin brachte den Erfolg. Verwunderlich nur, dass das Volk nicht drohnenbrütig geworden ist. Das Zusetzen erfolgte mit einem Eigenbaukäfig zum ausfressen. Der Käfig ist genauso groß wie ein Rähmchen und hinten geschlossen. Nach 5 Tagen war der Teig gefressen, die Königin aber immer noch im Käfig, ihr war wohl die Öffnung zum rauskriechen zu klein. Aber es waren bereits reichlich Arbeitsbienen bei ihr im Käfig, das Zusetzen sollte also funktioniert haben. Heute zur Kontrolle fand ich reichlich Stifte im oberen Brutraum und wie im ersten Stock reichlich dicke Futterkränze. Füttern ist also auch hier noch nicht nötig. 
Bleibt noch der Sammelbrutrableger. Dort hinein gingen alle Schröpfwaben der beiden starken Völker, sodass er heute auf 2 Zargen sitzt, mit reichlich Futter und Brut. Zwischenzeitlich wurde die Königin getauscht, die ursprüngliche war bereits im 3. Jahr.
Solche Pollenbretter finden sich am Außenstand in allen unteren Bruträumen. Jeweils eins werde ich noch für die Ableger entnehmen. Direkt vor meinem Stand hat der ansässige Landwirt eine Wildblumenwiese angelegt, die blüht zur Zeit in allen Farben. Auf der anderen Seite befindet sich eine Brache, die sieht genauso toll aus. Da freuen sich die Damen.
Abschließend bleibt zu sagen: meine Wirtschaftsvölker gehen nächstes Jahr alle auf den Außenstand, Honig habe ich heuer nur dort abnehmen können. Mit insgesamt etwas über 50kg Frühjahrs- und Sommerblüte bin ich hinter meinen Erwartungen geblieben.
Am Sonntag kommt noch ein Ableger, damit gehe ich mit 7 Völkern in den Winter. Die Zeit der Behandlung und Einfütterung steht an, darüber wird hier zu lesen sein.



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