Dienstag, 25. Juni 2013

Mücken, Sumpf und Bienenschwärme

Am letzten Samstag klingelte ziemlich spät Abends noch mal das Telefon. Aus dem Bienenwagen meines Imkerpaten waren am frühen Nachmittag 2 Schwärme abgegangen und hatten sich an einem Ast einer nahe stehenden Buche vereinigt und eine riesige Traube von fast 2m Höhe gebildet. Entfernung zum Wagen ca. 50m aber mitten im Dickicht und in einer Mückenhölle. Der Großteil des Schwarms wurde in eine eilig herbeigeschaffte Beute eingeschlagen. Die Kiste wurde mit geöffnetem Flugloch unter dem Baum platziert. Dann hieß es hoffen.

Am nächsten Morgen, also Sonntag früh gegen 5.30Uhr, sind wir wieder dahin gefahren. Auf dem Weg durch den Wald mussten wir dem Förster noch versichern, dass wir keine Wilderer sind. Er hat uns dann lieber begleitet, hat aber beim einfegen das Weite gesucht.

Folgendes fanden wir vor:

Die Hälfte dieses riesigen Schwarmes hing in der Zarge am Deckel in drei großen Trauben. Die andere Hälfte hing an der Stirnwand und vor dem Flugloch. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir waren der Annahme, die Bienen hätten sich alle drinnen versammelt. Nun hieß es improvisieren. Geschützt mit Plastiktüten mit Augenlöchern und bewaffnet mit einem Schneebesen und einer Schneeschaufel aus dem Auto wurden die ansitzenden Bienen vorsichtig in den Kasten verbracht.
Zuhause wurde die Bienenmasse in eine zweizargige Magazinbeute mit 12 Mittelwänden im unteren und 6 Mittelwänden im oberen Brutraum eingeschlagen(der restliche Platz blieb dem Futtergeschirr vorbehalten, das kam heute zum Einsatz). Mal sehn was draus wird, der Schwarm hat Wirtschaftsvolkstärke durch die Vereinigung der beiden Einzelschwärme.

War ein tolles Erlebnis.

Kleiner Nachtrag noch von der Nachschau im Ableger:
Am 22.06., also nach 10 Tagen habe ich die Kontrolle der Nachschaffungszellen im Ableger gemacht. Ich fand 7 Weiselzellen auf den Waben, so konnte ich mir die schönste raussuchen. Den Rest habe ich gebrochen. Außerdem bleibt zu vermerken, dass die Bienen hier bereits Pollen und Nektar eintragen. Zwar wenig, aber immerhin ein Anfang. Nun muss ich etwas länger warten, bevor ich das Ergebnis mit hoffentlich erfreulichem Ausgang mitteilen kann.

Nachtrag zum Nachtrag:
Am Montag bekam ich noch einen Ableger, den kann ich am nächsten Wochenende auf den Stand holen. Königin schon in Eilage und gezeichnet und bereits mit Milchsäure behandelt.

Es entwickelt sich. :-D

Mittwoch, 19. Juni 2013

Nachts halb 10 am Bienenstand


So sieht´s aus, wenn tagsüber 36°C waren und abends noch zuviel Wärme im Stock ist. Die Ventilatoren laufen auf Hochtouren.

Sonntag, 16. Juni 2013

mit viel Verspätung...

Heute wirds mal ein längerer Post werden, es gilt ca. 4 Wochen aufzuarbeiten.
Zuerst einmal zurück in den Mai.

Kontrolle am 19.05.: Zwei Wochen nach der Zusammenlegung sollte eigentlich der erste Ableger gemacht werden. Es gab reichlich Stifte und verdeckelte Brut, aber leider waren keine schlüpfenden Bienen zu finden. Ohne auslaufende Brut wollte ich das Experiment nicht wagen. Also hiess es warten, bis die Bedingungen besser sind.
Damit die Nachschau nicht ganz umsonst war, habe ich wenigstens einen weiteren Baurahmen in die obere Brutzarge gehängt, Baumöglichkeit bindet Aktivität und bremst den Schwarmtrieb. Außerdem senkt das die Milbenbelastung im Stock. Der Ablegerkasten blieb also noch zu.
Idylle im Grünen


Kontrolle am 29.05.: Die ganzen 10 Tage zwischen den Kontrollen hat es durchgehend geregnet mit Tiefsttemperaturen bis 3°C!! in der Nacht. Manchmal musste man schon mit Schnee rechnen. Bei diesem Verhältnissen hat meine Königin eine Legepause eingelegt. Es waren in beiden Bruträumen sehr sehr wenig Stifte zu finden. Dafür gab es glücklicherweise reichlich Futter in den Waben. Eine der Speckwaben habe ich in den Honigraum gehangen und eine Mittelwand von oben an den Rand des Brutnestes, damit die Wabenerneuerung etwas voran getrieben wird. Der erste Baurahmen war bereits großflächig verdeckelt, aber noch nicht reif zum schneiden.

Kontrolle am 04.06.: Nur kurze Nachschau wegen schlechten Wetters.Der erste Baurahmen war mittlerweile vollständig verdeckelt, wurde entnommen, geschnitten und sofort wieder eingehangen. An den ausgeklopften Maden waren keine Milben zu finden, sehr schön.

Kontrolle am 12.06.:  Morgens.  
Ihro Gnaden bei der Arbeit
Die Königin ist im unteren Brutraum. Reichlich Stifte und alle Stadien Brut in beiden Zargen. Ein toller Anblick, und der richtige Zeitpunkt für die Ablegerbildung.
Voll besetzte Waben mit Kuschelbienen
Also frisch ans Werk. In die zweite Beute kam eine Wabe mit überwiegend Stiften und jüngster Brut. Dazu eine Wabe mit schlüpfenden Bienen auf beiden Seiten und eine Wabe mit verdeckelter Brut. Denen wurden eine dicke Honigwabe, ein Pollenbrett und eine ausgebaute Mittelwand mit mäßig Pollen und Honig(und mit Wasser besprüht) drauf zur Seite gestellt. Dann kam mein Handicap. Leider habe ich nämlich kein Ausweichgrundstück, das außerhalb des 2km Flugkreises meiner Bienen liegt. Also hiess es wiedermal experimentieren. Der Ableger musste deshalb direkt neben der Spenderbeute stehen bleiben! Ich habe die ansitzenden Bienen von drei weiteren Waben mit in den Ablegerkasten gefegt, Deckel drauf, Flugloch auf eine Bienenbreite eingeengt und gewartet. Circa 15 Minuten später kam die erste Biene aus dem Flugloch gekrabbelt. Am frühen Abend bin ich dann noch mal an den Standplatz gegangen. Und tatsächlich kamen vereinzelt Bienen aus dem Flugloch und es kamen auch Bienen zurück ans Flugloch und in den Stock.



Sichtkontrolle 13.6.-15.6.: Ich habe die Tage nur von weitem geschaut, um keine unnötige Unruhe in die Bienen zu bringen. Und es fliegen immer noch Bienen ab und es kommen auch immer noch Bienen zurück in den Ablegerkasten. Ich bin mal vorsichtig guter Hoffnung. Genaueres kann ich am 22.6. berichten, dann findet die Kontrolle auf Nachschaffungszellen statt.
Das Wetter zumindest ist für die Bienen gerade optimal, Vor dem ersten Stock findet ein wildes Gewusel statt, junge Bienen fliegen sich ein, Sammlerinnen kommen schwer beladen aus der Natur zurück. Zur Zeit fliegen sie in Richtung Wald ab, nächste Woche spätestens sollten dann auch die Linden in voller Blüte stehen. Und vielleicht, hoffentlich, reichts dann nochmal für einen Ableger vor der Sommersonnenwende. Wir werden sehen...
Schöne Pollenhose an einer alten Sammlerin